De Revolutionibus – Buch I, Kapitel X. „Die erste und oberste von allen Sphären ist die der Fixsterne, die sich selbst und alles andere enthält (…). Es folgt als erster Planet der Saturn, der in dreißig Jahren seinen Umlauf vollendet. Hierauf Jupiter mit seinem zwölfjährigen Umlauf. Dann Mars, der in zwei Jahren seine Bahn durchläuft. Den vierten Platz in der Reihe nimmt der jährliche Kreislauf ein, in dem, wie wir gesagt haben, die Erde mit der Mondbahn als Enzykel enthalten ist. An fünfter Stelle kreist Venus in neun Monaten. Die sechste Stelle schließlich nimmt Merkur ein, der in einem Zeitraum von achtzig Tagen seinen Umlauf vollendet. In der Mitte aber von allen steht die Sonne. Denn wer wollte diese Lauchte in diesem wunderschönenen Tempel an einen anderen oder besseren Ort setzen als dorthin, von wo aus sie das Ganze zugleich beleuchten kann! (…)”.
1512 | Beginn des Beobachtungszyklus der Planeten – Beobachtung des Mars. |
1514-1515 | Beginnt das Buch I zu schreiben. |
1515-1516 | Beobachtung der Sonnbahn, das Resultat derselben ist die Entdeckung, daß der Punkt der täglichen Sonnenbahn sich seit den Zeiten des Ptolomäus um über 30 Grad verschoben hat. Nicolaus Copernicus bemüht sich die Präzisionsgröße und die mit ihr verbundene Länge des Sternjahres festzulegen. |
1515 | Entdeckung der Veränderlichkeit der Exzentrizität und Beweglichkeit des Sonnenapogäums. |
1516 | Entdeckung der Beweglichkeit der Erdapside sowie einige Veränderungen der Exzentrizität ihrer Bahn. |
1519-1520 | Endgültige Redaktion des Buches I. |
1523 | Beenden des Schreibens des Buches II. |
1524 | Beenden der Fürschungsarbeiten über die Theorie des Mondes. |
1524-1525 | Beginn der Aufzeichnungen zum Buch III. |
1525-1526 | Bearbeitung der Präzisionstheorie (Kapitel 1-14, Buch III. |
1527 | Festlegung der Veränderlichkeiten der und Bewegungen der Apside des Saturn. |
1529 | Festlegung der Veränderlichkeiten und Bewegungen der Apside des Jupiter. |
1530 | Abschluß der Arbeiten an den Büchern IV-VI. |
1532 | Festlegung der Veränderlichkeiten der Exentrizität und Bewegungen der Apside der Venus. |
1533 | Die Ansichten von Nicolaus Copernicus ausgedrückt in den Handschriften seiner Werke werden Papst Klemens VII. vorgetragen. |
1536 | Tiedeman Giese bearbeitet ein Traktat das der Verteidigung der Lehre von Nicolaus Copernicus gewidmet ist. |
1539 | Martin Luther äußerte seine Meinung über Nicolaus Copernicus wie folgt: Dieser Dummkopf will die gsamte Weisheit der Astronomie umstürzen! Wie jedoch die Heilige Schrift zeigt – „Befahl Josua der Sonne still zu stehen, der Erde jedoch nicht!” Georg Joachim von Lauchen, Rheticus genannt, kommt nach Frauenburg und beginnt seine Zuusammenarbeit mit Nicolaus Copernicus. Sie bereiten die Handschrift des „De Revolutionibus” zum Druck vor; zum Buch II werden die Kapitel 1-13 dzugeschrieben, zum Buch V die Schlußkapitel, das Buch VI wird mit den Kapiteln 5-9 ergänzt. |
1540 | Erneute Berehnung der Länge des Sternjahres. In Danzig erscheint „Narratio prima” (Erster Bericht) von Georg Joachim Rheticus im Druck, in welchen er die Theorie von Nicolaus Copernicus propagiert. Der Drucker Johann Petrejus aus Nürnberg biete seine Dienste für die weiteren Herausgaben der Werke von Nicolaus Copernicus an. |
1541 | Andreas Osiander, ein Theologe aus Nürnberg, überredete Nicolaus Copernicus dazu, in Vorwort seines Werkes, dieses als Hypothese darstellen sollte, um auf diese Weise seine allzu gewagten Auslegungen zu lindern. In Basel wird die zweite Herausgabe „Narratio prima” veröffentlicht. Nicolaus Copernicus macht die in seinem Leben letzte Beobachtung (Sonnenfinsternis). Georg Joachim Rheticus verläßt Frauenburg und nimmt die Handschrift des „De Revolutionibus” zum Druck nach Nürnberg mit. Philip Melanchton, ein Mitarbeiter von Luther, äußert sich über Nicolaus Copernicus wie folgt: Einige meinen, daß es hervorragend sei so etwas Absurdales zu erarbeiten, wie jeder sarmatische Astronom, der die Erde in Bewegung setzt und die Sonne anhält. Wahrlich, kluge Herrscher sollten diese talentierte Leichtfertigkeit zügeln. |
1542 | Die ersten zwei Druckbogen des „De Revolutionibus” kommen aus der Druckerpresse. Nicolaus Copernicus sendet das von ihm verfaßte Vorwort, das dem Papst Paul III. gewidmet ist, nach Nürnberg. Das Kapitel 13 und 14 erscheint in Wittenberg in Form eines gesonderten Buches u.d.T. „De lateribus et engulis triangulorum” (Über die Seiten und Winkel der Dreiecke), es ist mit einem Vorwort von Georg Joachim Rheticus versehen. Albert aus Bukowa, ein Astronom aus Krakau erwähnt mit Stolz: Nicolaus Copernicus, der Ermländische Domherr, der einstmals in dieser Stadt weilte, der das, was schon der Bewunderung würdig ist über mathematische Themen geschrieben hat und beabsichtigt noch mehr niederzuschreiben, hat zuerst aus den Quellen unserer Universität geschöpft; dem er nicht nur widerspricht (… ) aber sogar bezeugt, daß er alles dieses unserer Akademie verdankt. |
1543 | Das Werk „De Revolutionibus” wird in Nürnberg veröffentlicht. |